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Augsburg ist in Sachen Holzbau gut aufgestellt
Augsburg entwickelt sich zur Holzbaustadt: Sein Netzwerk Holzbau ist hier groß und aktiv. Und die Hochschule Augsburg bietet neben den klassischen Studiengängen Architektur und Bauingenieurwesen auch ein zweisemestriges Holzbau-Weiterbildungsstudium an.
Im Februar 2019 veranstaltete die Hochschule nun zum ersten Mal eine große Holzbau-Tagung: "Holzbau 19" war ihr Titel, es ging um mehrgeschossigen Holzbau. Genauer gesagt: um die gerade entstehende Ökologische Mustersiedlung im Münchener Prinz-Eugen-Park.
Mit diesem Großprojekt – es entstehen rund 600 Wohneinheiten in Holzbauweise und verschiedenen Gebäudetypologien – katapultiert sich München wohl an die Spitze der deutschen Holzbaustädte.
Holzbauunternehmer Josef Huber berichtet von seinen Erfahrungen
Von seinen konkreten Erfahrungen als Holzbauunternehmer bei den Projekten im Prinz-Eugen-Park erzählte Josef Huber, Mitglied der Zimmerer-Innung Rosenheim. Eine ständige Herausforderung seien die Anschlüsse der hochpräzisen Holzbauelemente an die unpräzisen Stahlbetonkonstruktionen. Und als äußerst planungsaufwendig und teuer erwiesen sich Loggien. Von denen riet Huber Architekten dringend ab.
Einen Blick in die Zukunft des Holzbaus bot zum Abschluss der Tagung der bekannte Vorarlberger Tragwerksplaner Konrad Merz. "Bauen Sie Mehrkämpfer", riet er. Die große Chance des Holzbaus bestehe im Entwickeln intelligenter Kombinationen mit Stahl und Beton – nach dem Motto "1 + 1 > 2". Durch eine Vorfertigung in den Werkhallen lassen sich hochpräzise und zugleich kostengünstige Lösungen realisieren.
Konzeptausschreibung und Förderprogramm
Ulrike Klar vom Münchener Stadtplanungsreferat erläuterte die Grundstücksvergabe, die nach dem Motto "bestes Konzept statt höchstes Gebot" erfolgte. Die Bewerber mussten verbindliche Angaben zu verschiedenen Kriterien ihres Bauprojekts machen, wobei der Anteil "Nachwachsender Rohstoffe" (Nawaros) pro Quadratmeter Wohnfläche im Punktesystem sehr viel wog.
Technische Herausforderungen und ihre Lösung
Stefan Mayerhofer, Architekt der Baugemeinschaft "Der kleine Prinz", die eine hochverdichtete Teppichbebauung mit 24 Attriumhäusern und 15 Geschosswohnungen errichtet, stellte seine Entwurfsstrategie vor, mit der er die vielfältigen Wünsche von 78 Bauherrinnen und Bauherren sowie die Zwänge einer wirtschaftlichen Holzbauweise unter einen Hut bringen konnte.
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