| Prävention & Arbeitsschutz

„Die Bauwirtschaft kennt keinen Lockdown“

Möglichst viel Abstand halten: Wie das beim Tragen von (Holz-)Platten funktioniert, zeigt der Präventionsexperte der BG BAU Frank Werner beim virtuellen Pressegespräch. Das Papier symbolisiert die Platte, die Zeigefinger zwei Mitarbeiter.

Während viele Wirtschaftszweige während der Lockdowns stillstehen, kann die Baubranche vergleichsweise normal weiterarbeiten. Damit das in Zukunft so bleibt, müssen Baubetriebe einiges beachten. Die wichtigsten Hygieneregeln erklärte die BG BAU in einem virtuellen Pressegespräch zum Thema „Wie kommen Bauwirtschaft und Reinigungsgewerbe sicher durch den Corona-Winter?“ am 14. Januar 2021 im Rahmen der BAU 2021 Online.

Baustellen gehören nicht zu Hotspots des Infektionsgeschehens

„Die Bauwirtschaft und baunahe Dienstleistungen kennen keinen Lockdown“, erklärte die Pressesprecherin der BG BAU, Susanne Diehr. Auch ihr Kollege, der stellvertretende Hauptabteilungsleiter Prävention, Prof. Dipl.-Ing. Frank Werner, betonte: „Zu keinem Zeitpunkt sind Baustellen im Rahmen des Infektionsgeschehen zu Hotspots geworden.“

Dafür sorgten die Hygienemaßnahmen, die Baubetriebe in Corona-Zeiten umgesetzt haben: „Die wichtigste ist die AHA+L-Regel. Dahinter steckt Abstandhalten, Hygienemaßnahmen, Alltagsmasken und Lüften.“ Das ist auch bei den Arbeitsprozessen zu beachten, so Werner: „Man muss sich fragen, ob zwei Mitarbeiter wirklich in einem Raum arbeiten müssen oder einer der beiden zum Beispiel in einen anderen Raum ausweichen kann.“

Auch beim Tragen von Gegenständen, wie Holzplatten, gibt es Möglichkeiten, um das Infektionsrisiko einzudämmen, erklärte er: „Oft kann man die Platte anders tragen, so dass der Abstand zwischen den zwei Mitarbeitern größtmöglich ist.“

"Mittagspausen sollten entzerrt werden"

Eine weitere Anregung: „Die Mittagspausen, etwa im gemeinsamen Bauwagen, sollten entzerrt werden. Optimal ist, wenn in Schichten nacheinander gegessen wird“ – dazwischen wird natürlich gelüftet. Auch Mitarbeiter in einem gemeinsamen Dienstfahrzeug sollten eine Maske tragen, um das Infektionsrisiko zu reduzieren.

Darüber hinaus ging es um die meldepflichtigen Arbeitsunfälle bei der BG BAU: Prof. Dipl.-Ing. Frank Werner berichtete, dass davon 7 bis 8 Prozent Absturzunfälle sind. Daher hat die BG BAU beitragsunabhängige Arbeitsschutzprämien zur Absturzprävention eingeführt, denn: „Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel.“

Übrigens: Um den Arbeitsschutz auf Baustellen zu verbessern, sind bundesweit rund 400 Aufsichtspersonen der BG im Einsatz: „Im Zeitraum von Mitte April bis Ende Dezember 2020 wurden etwa 100.000 Unternehmen mit zusammen knapp 400.000 Beschäftigten von Aufsichtspersonen der BG BAU aufgesucht und auf den Baustellen und in den Betrieben beraten.“ Wer Hilfe beim Thema „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ benötigt, kann auch die Präventionshotline unter 0800/8020100 nutzen.

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