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„Digitalisierung muss funktionieren und sich rentieren“

Beim virtuellen Vortrag erklärte Regine Maruska (roter Pullover) vom ZDB, wie Baubetriebe die Digitalisierung für sich nutzen können.

Rund 100 bayerische Innungsbetriebe schalteten sich bei der bundesweiten Meisterhaft-Online-Veranstaltung am 4. Mai zu. Dort hielt Regine Maruska, ZDB-Leiterin der Abteilung Betriebswirtschaft, einen Vortrag über die „Digitalisierung im Baugewerbe“ und erklärte den insgesamt rund 230 Zuhörern, wie sie das Thema angehen können.

Zunächst sprach Dr. Matthias Witte, Geschäftsführer der Zertifizierung Bau GmbH, über die „Rolle der Prüfinstitution für die Meisterhaft-zertifizierten Betriebe“. Weitere Informationen zur Zertifizierung Bau GmbH finden sich hier: https://www.zert-bau.de/

„Kompetenzen erarbeiten, bevor Sie merken, dass andere schon digitalisiert sind!“

In ihrem Vortrag zeigte Regine Maruska, inwiefern Baubetriebe bisher von der Digitalisierung profitieren: „Die meisten von Ihnen nutzen Ihre Smartphones und Tablets zur Fotodokumentation auf der Baustelle“, wenn Mitarbeiter zum Beispiel einen Schaden entdecken und schicken das Foto an den Verantwortlichen weiter.

Häufig verwendet werden auch das digitale Bautagebuch oder die digitale Zeiterfassung. Außerdem fliegen Unternehmen mit Drohnen über Dachstühle, um (behobene) Schäden zu dokumentieren. Sogar Häuser werden per 3D-Druck gefertigt.

Maruska ermutigte die Teilnehmer: „Erarbeiten Sie sich heute die Kompetenzen in der Digitalisierung, bevor Sie merken, dass andere Betriebe schon digitalisiert sind!“ Daran gehe kein Weg mehr vorbei: „Auftragnehmer von Bauprojekten des Bundes müssen ihre Rechnungen schon digital einreichen.“

Was steckt eigentlich hinter BIM?

Vor allem BIM (zu deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) werde immer wichtiger, sagte Maruska: „Im Infrastrukturbau für das Verkehrsministerium wird BIM ab 2022 zur Pflicht!“ Doch was steckt eigentlich hinter „BIM“?

Die Erklärung laut Wikipedia: „Der Begriff Building Information Modeling beschreibt eine Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst.“

Konkret heißt das: Die verschiedenen Baubeteiligten, also zum Beispiel Architekten, Planer und die einzelnen Gewerke, nutzen ein gemeinsames Portal, um zum Beispiel ein Haus zu planen und sich darüber auszutauschen. Maruskas Fazit zu BIM: „Es ist eine Spitzentechnologie, die nicht ganz einfach ist, aber funktioniert.“

Und wo beginne ich mit der Digitalisierung in meinem Betrieb?

Regine Maruska erklärte: „Setzen Sie sich mit Ihren Mitarbeitern zusammen und besprechen Sie: Wo passieren uns noch viele Fehler? Wo mangelt es an Qualität? Wo verlieren wir Geld?“ Auf dieser Grundlage können digitale Lösungen entwickelt werden. Allerdings gilt folgende Faustregel: „Digitalisierung muss funktionieren und sich rentieren“, also zum Beispiel einen zusätzlichen Kundennutzen oder eine Geldeinsparung bringen.

Für die Teilnahme an der Online-Veranstaltung erhielten die Mitgliedsbetriebe 50 Meisterhaft***-Punkte.


Weitere Infos:

Auf der Website www.meisterhaftbauen-bayern.de sind alle Innungsbetriebe zu finden, die mit dem Siegel für nachgewiesene Fachkompetenz am Bau ausgezeichnet wurden.

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