Erste regionale Holzversorgungs-Genossenschaft gegründet
Mit der Holzversorgung Oberpfalz eG ist im Juni die erste regionale Genossenschaft zur Holzversorgung gegründet worden. Acht Zimmereien und Holzbaubetriebe haben sich dabei mit dem Ziel vereint, in der Region eine nachhaltige Wertschöpfung zu realisieren.
Den Versorgungskreislauf stärken
Die Genossenschaft setzt vor allem auf Effizienz: Die Holzversorgung soll sichergestellt, der Verkauf an die Kunden zu fair kalkulierten Preisen ermöglicht werden. Der Versorgungskreislauf von den heimischen Waldbauern über Sägewerksbetriebe bis zu Zimmereien und Planern soll so organisiert werden, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt und faire Preise und echte Nachhaltigkeit dauerhaft gewährleistet werden können.
Unabhängiger von der Großindustrie
Max Semmler, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft, sprach bei der Auftaktveranstaltung in Regensburg auch den ökologischen Gedanken an: „Die Gründung der Genossenschaft ist für alle Mitglieder eine einmalige Chance, die Wertschöpfung vom Baum bis zum fertigen Haus wieder anhand natürlicher, ökologischer Abläufe zu reaktivieren“. Zudem könne eine mitgliederstarke Genossenschaft wesentlich unabhängiger von der Großindustrie agieren.
Energiewende zwingt zum Umdenken
Als Vertreter der Holzbauer wies Christian Hierl darauf hin, dass die Stärkung der regionalen Wirtschaft auch in ländlichen Gebieten zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffe. Bezirksvorsitzender Adrian Blödt sprach im Namen der Fachplaner über die großen Herausforderungen der Energiewende, die für alle Beteiligten ein Umdenken erforderten. Echte Nachhaltigkeit verlange „regionale, transparente und kleinmaßstäblich strukturierte Lieferketten wie am Beispiel dieser Genossenschaft“.
Den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken
Die Sicht der Wissenschaft brachte Johannes Niedermeyer, Geschäftsführer des Holzbau Deutschland-Instituts und Generalsekretär von Timber Construction Europe, zum Ausdruck:
„Der Aufbau von effizienten Kooperationsstrukturen und die Bildung und Förderung von regionalen Genossenschaften wird und muss weitere Verbreitung finden, wenn wir effektiv den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken wollen“.
Viele Ehrengäste aus Politik und Verbänden
Zum Abschluss folgte der erste Schritt in den praktischen Betrieb: Unter der Schirmherrschaft von Albert Füracker wurde die erste offizielle Bestellung bei der Genossenschaft durchgeführt. Der bayerische Finanzminister war einer der vielen Ehrengäste aus Politik und Verbänden, zu denen auch Bezirkstagspräsident Franz Löffler, Landrätin Tanja Schweiger und Bundestagsmitglied Peter Aumer gehörten, sowie Ludwig Artinger, Umweltbürgermeister der Stadt Regensburg, Martina Möhl, Geschäftsführerin der forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz, und Johannes Maag, der Vorsitzende des Holzforums „Regensburger Land“.