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Erstmals eine Kammersiegerin in Unterfranken
Bei der Freisprechungsfeier 2016 der unterfränkischen Zimmerer stach eine junge Frau heraus: Die 22-Jährige Heike Wierer aus Amorbach wurde Kammersiegerin und damit beste Nachwuchs-Zimmerin in Unterfranken. Sie ist die erste Frau, die das geschafft hat.
In der praktischen Prüfung, die sich über eine Woche erstreckt, erreichte Heike Wierer die höchste Punktzahl unter den insgesamt 57 Absolventen: 96,5 von 100 Punkten. Außerdem erzielte die Abiturientin einen Notendurchschnitt von 1,3. Insgesamt wurden vier Junggesellinnen freigesprochen, ein ungewöhnlich hoher Frauenanteil.
Zimmereien sind Katalysator der Baugewerke
Die Zimmerei, sagte Kreishandwerksmeister Josef Hofmann, habe sich zum Katalysator der Baugewerke gemausert und das Bauvolumen überproportional gesteigert: „Ohne Zimmermann geht es nicht." Das sieht auch Peter Aicher, Präsident des Bayerischen Zimmererhandwerks, so. Vor allem mit Blick auf die Aufgaben, die aus der wachsenden Weltbevölkerung und der Weltklimakonferenz 2015 in Paris anstehen. Als Ressourcen schonender und effizienter Werkstoff sei Holz der Baustoff des 21. Jahrhunderts.
Würzburgs Obermeister Hermann Lang rechnet für das Jahr 2017 wieder mit 60 bis 70 Jungzimmerern und 2018 sogar mit 90. Geeignete Auszubildende würden praktisch immer gesucht. Mit einen Praktikum könne man sich am besten empfehlen.
Zahl der Lehrlinge steigt um fast 50 Prozent
In allen Innungsbezirken Unterfrankens sind insgesamt 67 junge Zimmerer über drei Jahre ausgebildet worden. 57 von ihnen haben alle Prüfungen bestanden und wurden freigesprochen. 2015 waren es noch 48 Auszubildende gewesen.
Zimmerer-Klatsch zum Schluss
Präsident Aicher sprach die 57 jungen Zimmerer der Innungen Kitzingen, Aschaffenburg-Miltenberg-Obernburg, Schweinfurt-Haßberge und Würzburg von den Verpflichtungen der Lehrzeit frei. Die Feier endete mit dem traditionellen Zimmerer-Klatsch.