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43 Junggesellinnen und -gesellen freigesprochen
Jedes Jahr sind es mehr Zimmerergesellen aus den Zimmerer-Innungen Würzburg-Kitzingen, Schweinfurt, Main-Spessart und Aschaffenburg/Miltenberg, die aus der Josef-Greising-Berufsschule entlassen werden. Das Zimmerer-Handwerk sei nicht nur eines der innovativsten, sondern in Deutschland das einzige Gewerk mit wachsenden Zahlen bei der Ausbildung, legte Peter Aicher, Präsident von Holzbau Deutschland, dar.
Weil aber der Bedarf an jungen Fachkräften dennoch höher liegt als die Zahl der Freigesprochenen, wirbt Holzbau Deutschland an mehreren Fronten: mit einer Zimmerer-Nationalmannschaft für die WoldSkills, mit dem schauspielernden Zimmermeister Richard Betz auf seiner Tour durch die Schulen und verstärkt auch bei den Eltern. Sie sind prägend, mit welcher Wertschätzung Berufe von Jugendlichen wahrgenommen werden.
Handwerk - so gut wie Hochschule
Würzburgs Obermeister Hermann Lang vermisst eine Schnittstelle zwischen Gymnasium und Handwerk. Es müsse in die Köpfe, dass die berufliche Ausbildung im Handwerk absolut mit der akademischen gleich zu setzen ist, forderte Walter Heußlein, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken. Manfred Ländner (MdL) sprach davon, wie man angesichts des Handwerker-Knowhows beim häuslichen Umbau „trotz Abitur selbst mit 58 Jahren nur staunend daneben stehen kann“.
Politisch gelte es, Widersprüche genauer zu betrachten: Statt die fehlenden Wohnungen zu bauen, werde an Vorschriften gefeilt, gab er als Beispiel zu bedenken. Aicher, auch Präsident des europäischen Dachverbandes Timber Construction Europe, zeigte sich allerdings zuversichtlich, da ein CO2-Bonus für nachhaltiges Bauen greifbar scheint und der Holzbau mit Ressourcen schonendem Material weiter punktet.
Sechs Gesellen aus einer Zimmerei
Aicher sprach die Zimmerergesellen von den Verpflichtungen der Lehrzeit frei. Sechs Gesellen (14 Prozent) dieses Jahrgangs stammen aus einer Zimmerei. Das spricht für die Erwartung eines wirtschaftlichen Auskommens, persönliche Verwirklichung und gelungene Vorbilder in der Elterngeneration.
Der Dank der Freigesprochenen kam von Janis Bardon, Joschka Fischer und Bonifatius Ledermann. Sie zogen Parallelen zwischen den drei Schuljahren und dem Hausbau in der Manier einzelner Lehrkräfte von der Bodenplatte über die Wände bis zum Dach. Beim Dach jedenfalls seien die „Tagtraum-Schifter“ verloren gegangen und die Klassen um ein Drittel geschrumpft. In der Josef-Greising-Schule hätten die nun fertigen Junggesellen Zusammenhalt und gute Kommunikation schätzen gelernt.
Für die jeweils zwei Klassenbesten gab es erstmals Weiterbildungsgutscheine im Wert von 100 Euro von der Spengler-Innung.
Als Prüfungsbeste wurden ausgezeichnet:
Kammer-Sieger, Bester in Unterfranken
- Simon Elbert, ausgebildet bei Grimm und Wissel, Aschaffenburg
Die Besten der Innungen
- Würzburg und Kitzingen: Janis Bardon (Holzbau Reinhard Schmid, Wiesentheid)
- Main-Spessart: Christoph Endres (Weyer Holzbau GmbH, Ansbach-Roden)
- Schweinfurt-Haßberge: Andreas Müller (Zimmerei Peter Markfelder, Knetzgau)
- Aschaffenburg-Miltenberg: Simon Elbert (Grimm und Wissel, Aschaffenburg)
Die Innungsbesten 2017
Die besten Jung-Zimmerer der unterfränkischen Innungen, mit von links: Josef Feser (Gesellenprüfungsvorsitzender), Simon Elbert, Innungssieger Aschaffenburg, gleichzeitig Kammersieger (Ausbildungsbetrieb Zimmerei Grimm u Wissel, Aschaffenburg), Christoph Endres, Innungssieger Main Spessart (Weyer Holzbau, Roden), Janis Bardon, Innungssieger Würzburg-Kitzingen (Zimmerei Reinhard Schmid, Wiesentheid), Peter Aicher, Präsident des Bayerischen Zimmererverbandes und Josef Stegmann, Obermeister der Innung Aschaffenburg.
Zimmerer-Innung Würzburg-Kitzingen
Die freigesprochenen Jung-Zimmerer der Innung Würzburg-Kitzingen mit vorne v. li. Hermann Lang (Obermeister Innung Würzburg), Josef Feser (Gesellenprüfungsvorsitzender), Fabien Manger (Manger Holzbau, Volkach), Linus Keidel (Zimmerei Gerd Keidel, Eisingen), Jonas Waltenberger (Wegmann Klima & Holzbau, Theilheim), Ilca Peitsch (Zimmerei Dümler, Giebelstadt), Joschka Fischer (Zimmerei Martin Hellmann, Wertheim) und Peter Aicher (Präsident des Bayerischen Zimmererverbandes).
Hinten von links: Sebastian Leikam (Rössner, Dettelbach), Stephan Schäfer (SL Holzbau, Ochsenfurt), Valentin Horak (Zimmerei Reinhard Schmid, Wiesentheid), Adrian Langner (Holzbau Dobslaff, Wertheim), Julian Spiegel (Zorn und Reinhard, Kleinrinderfeld), Felix Hartl (Wegmann Klima & Holzbau, Theilheim), Simon Galozy (Zimmerei Anton Lang, Würzburg), David Seifert (Preuß + Burkholz, Würzburg), Alexander Munk (Holzbau Schäfer, Neubrunn), Simon Weber (Zimmerei Bernhard Grein, Neubrunn), Innungssieger Janis Bardon (Zimmerei Reinhard Schmid, Wiesentheid). Es fehlten: Dominik Stahl (Meckelein & Söhne, Uettingen) und Jörg Grader (Zimmerei Görtler & Schramm, Bad Staffelstein).
Zimmerer-Innung Schweinfurt
Die freigesprochenen Jung-Zimmerer der Innung Schweinfurt mit v.li. Josef Feser (Gesellenprüfungsvorsitzender), David Stein (Zimmerei Poppenhausen), Marius Wunderlich (Zimmerei Poppenhausen), Fabian Müller (Fa. Reugels, Haßfurt), Jonathan Laskowski (Zimmerei Frank Dorsch, Kolitzheim), Tom Kerzinger (PMP Holzbau, Donnersdorf), Peter Aicher (Präsident des Bayerischen Zimmererverbandes) und Hans Feser (Obermeister Innung Schweinfurt). Es fehlten: Christian Bertram (Zimmerei Geusfeld, Rauenebrach), Simon Hoppe (Holzvogel, Theres) und Innungssieger Andreas Müller (Peter Markfelder, Knetzgau).
Zimmerer-Innung Main-Spessart
Die freigesprochenen Jung-Zimmerer der Innung Main-Spessart mit, v.li. Josef Feser (Gesellenprüfungsvorsitzender), Innungssieger Christoph Endres (Weyer Holzbau, Roden), Michael Hegemann (Zimmerei Michael Wirth, Lohr), Bernd Gessner (Zimmererteam Gessner, Rieneck), Lisa Breitenbach (Zimmerei Johann Berthold, Gemünden), Matthias Brasch (Holzbau Bippus, Neustadt/Main), Stegmann Philip (Zimmerei Volker Schäfer, Halsbach), Peter Aicher (Präsident des Bayerischen Zimmererverbandes) und Michael Wirth (stv. Obermeister Innung Main-Spessart). Es fehlte: Niklas Lippert (Bedachung Weißenberger, Arnstein).
Zimmerer-Innung Aschaffenburg/Miltenberg
Die freigesprochenen Jung-Zimmerer der Innung Aschaffenburg/Miltenberg mit vorne von links: Josef Feser (Gesellenprüfungsvorsitzender), Dustin Englert (Zimmerei Steffen Spinnler, Goldbach), Jens Peter (Zimmerei Franz Keller, Laufach), Marius Postl (Wolfgang & Peter Bach, Leidersbach), Kammersieger Simon Elbert (Grimm und Wissel, Aschaffenburg) und Sebastian Tripp (Grimm und Wissel), Simon Becker (Zimmerei Toni Klinner (Großwallstadt), Peter Aicher (Präsident des Bayerischen Zimmererverbandes), Josef Stegmann (Obermeister Innung Aschaffenburg).
Hinten von links: Werner Appel (Stellvertretender Obermeister Innung Aschaffenburg), Philip Stegmann (Zimmerei Volker Schäfer, Halsbach), Urs Hallek (Zimmerei Bernhard Wissel, Mömbris), Fabio Caccamese (Zimmerei Wilfried Peter, Großostheim). Es fehlen: Nico Körner (Zimmerei Michael Kunkel, Hösbach) und Tizian Peter (Zimmerei Fritz Stenger, Heimbuchenthal).