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Innungsbetrieb baut höchstes Holzhochhaus des Allgäus
In Kempten entsteht aktuell das größte Holzhochhaus des Allgäus. Realisiert wird es vom Innungsbetrieb Prutscher Holzbau GmbH aus Oy-Mittelberg. Für den Geschäftsführer Maximilian Prutscher ist das siebenstöckige Gebäude eine Premiere.
"Sozialbau Kempten war von Anfang an sehr offen für das Holzhochhaus"
Vor kurzem war der Spatenstich für das Holzhochhaus im Kemptener Stadtteil Thingers, sogar das Fernsehen begleitete den feierlichen Akt. Bauherr ist die Sozialbau Kempten GmbH: „Sie war von Anfang an sehr offen für das Holzhochhaus mit 21 Wohnungen“, erzählt Maximilian Prutscher.
Für ihn war das Bauprojekt von Anfang an etwas Besonderes, denn: „Bislang war das höchste Holzhochhaus, das wir gebaut haben, fünfstöckig“ – nun kommen also noch zwei Stockwerke dazu und das Haus wird nicht in Hybridbauweise errichtet, sondern komplett aus Holz: „Sogar die Treppen und der Aufzugschacht sind aus Holz.“
Die größte Herausforderung dabei: „Das war sicher der Brandschutz“, erzählt Prutscher: „Aber dafür haben wir eine eigene Technikabteilung im Haus und wir haben außerdem Dr. Michael Merk von der TU München einbezogen.“ Dr. Merk promovierte zum Brandschutz mehrgeschossiger Gebäude in Holzbauweise.
Akzeptanz für Holzhochhäuser: „Andere Länder sind da schon viel weiter!"
Prutscher wünscht sich, dass mit diesem Projekt auch die Akzeptanz für Holzhochhäuser steigt: „Andere Länder sind da schon viel weiter als Deutschland! In Wien entstand zum Beispiel ein Holzhochhaus, das knapp 100 Meter hoch ist.“ Konkret geht es um das „HoHo“ mit 84 Metern in der Seestadt Wiens.
Gleichzeitig halten sich leider gängige Vorurteile gegen Holzhochhäuser: „Manche Leute sorgen sich zum Beispiel um den Schallschutz in Holzhäusern. Aber das ist mit der heutigen Technik auch kein Problem mehr.“
Davon können sich die Bewohner des höchsten Holzhochhauses des Allgäus in rund einem Jahr überzeugen. Denn Baustart war im September 2020 und die Fertigstellung ist bereits für Herbst 2021 geplant.