| Verband & Innungen

Klimaschutz UND Denkmalpflege

Peter Aicher, Georg Keilholz und Kai Gajewski (v.l.n.r.) sprachen mit Katharina Schulze und Dr. Sabine Weigand über die Untrennbarkeit von Klimaschutz und Denkmalpflege.

Als Klimaschutzhandwerk leisten wir Zimmerer und Holzbauunternehmen seit jeher einen Beitrag zum Klimaschutz und engagieren uns für die Denkmalpflege. Was bisher leider mit hohen (bürokratischen) Hürden verbunden war, gehört nach unserer Ansicht untrennbar zusammen. Dafür setzen wir uns auf verschiedenen Ebenen ein, doch der Reihe nach:

 

Die Schaffung von Wohnraum, die Einsparung von Energie und die damit verbundenen klimapolitischen Ziele der Bayerischen Staatsregierung sind eine anspruchsvolle Aufgabe. Bei Diskussionen um energieeffizientes Bauen, Einsatz von Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen und kurzen Bauzeiten führt kein Weg an der Holzbauweise vorbei – dies hat die Regierung erkannt und deshalb die Bayerische Holzbauinitiative ins Leben gerufen. So weit, so gut. Doch in der Praxis sieht die Sache leider oft anders aus.

 

Auflagen der Denkmalpflege erschweren oder verhindern häufig eine energetische Modernisierung oder Schaffung von Wohnraum. Und hier reden wir nicht von Bau- und Kulturdenkmälern wie beispielsweise Neuschwanstein oder der Münchner Frauenkirche. Bei insgesamt 845 Ensembleschutzgebieten in Bayern kann man davon ausgehen, dass dahinter in etwa 500.000 Bewohner dieser Wohngebäude stehen. In diesen Fällen steht also die Denkmalpflege über den Klimaschutzinteressen – doch warum muss es eigentlich „Klimaschutz vs. Denkmalpflege“ sein? Wir suchen eine Lösung, wie sich beide Bestrebungen vereinbaren lassen, statt sich gegenseitig im Weg zu stehen.

 

Unserer Ansicht nach werden denkmal- oder ensemblegeschützte Gebäude nur dann dauerhaft erhalten, wenn sie einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt werden. Es fehlt jedoch an klaren, einfachen Richtlinien und vor allem an klar definierten Möglichkeiten energetischer Modernisierungsoptionen. Die Handhabung für solche Bauwerke muss erleichtert werden, weshalb aus unserer Sicht eine Neuausrichtung der Vorgaben der Denkmalpflege erforderlich ist – gerade um den Interessen aller Beteiligten gerecht zu werden. Unser Verband hat den Kontakt zu Behörden der Denkmalpflege gesucht und um einen intensiven Austausch zum Thema gebeten – leider ohne Erfolg.

 

Der nächste Schritt war nun, Ministerien und Politiker vielzähliger Parteien auf die Thematik aufmerksam zu machen. Mitte Oktober fand so ein Gespräch zwischen dem Beauftragten für Bürokratieabbau Walter Nussel MdL (CSU) und LIV-Vorstandsmitglied Georg Keilholz und stv. Hauptgeschäftsführer Kai Gajewski statt. Weitere Termine sollen folgen.

 

Unterstützt durch LIV-Präsident Peter Aicher tauschten die beiden sich Ende Oktober mit der Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze und Denkmalrat-Mitglied Dr. Sabine Weigand MdL (beide Bündnis 90/Die Grünen) über die Untrennbarkeit von Klimaschutz und Denkmalpflege aus. Die Politikerinnen begrüßten das Bestreben unseres LIV und erhoffen sich weiteren Austausch zum Thema.

 

Der Stein Richtung „Klimaschutz UND Denkmalpflege“ ist also ins Rollen gekommen – wir sind guter Dinge, dass sich bald auch erste Erfolge einstellen werden.

 

LIV-Präsident Peter Aicher, Vorstandsmitglied Georg Keilholz und Geschäftsführer Kai Gajewski (v.l.n.r.) sprachen im Bayerischen Landtag/Maximilianeum mit der Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze und Dr. Sabine Weigand MdL (beide Bündnis 90/Die Grünen; Mitte) über die Untrennbarkeit von Klimaschutz und Denkmalpflege.

Zurück