Tarifverhandlungen für Baugewerbe abgesagt
Videokonferenz statt Spitzentreffen: Darauf haben sich die Tarifvertragsparteien wegen der derzeitigen Corona-Krise geeinigt.
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Am 18. März teilte der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) in einem Rundschreiben mit: „Die erste Runde der Lohn- und Gehaltstarifverhandlungen für das Baugewerbe am 19. März 2020 wurde abgesagt.“
Darauf haben sich die Tarifvertragsparteien ZDB und IG BAU unter enger Einbindung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) geeinigt.
Die IG BAU wollte zunächst an dieser Verhandlungsrunde festhalten. Denn sie wolle vor allem in die Verhandlungen über die Wegezeitvergütung einsteigen.
Tarifverhandlungen zu diesem Zeitpunkt dürften kaum auf Verständnis stoßen
Doch daraufhin erklärte die Arbeitgeberseite: Derzeit müsse man davon ausgehen, dass die Prognosen für die Entwicklung der Baukonjunktur 2020 überholt und neue Prognosen zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich seien. Damit fehle jede Basis für Tarifverhandlungen.
Und die Arbeitgeberseite wies darauf hin, dass es bereits jetzt Bauunternehmen gebe, die durch Krankheitsfälle oder Quarantäne-Anordnungen von der Corona-Krise betroffen seien. Daher dürften Tarifverhandlungen zu diesem Zeitpunkt in der Baubranche kaum auf Verständnis stoßen.
Außerdem wurde angeregt, dass die Durchführung von Verhandlungen im Hinblick auf die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus absolut kontraproduktiv seien (Einschränkung von sozialen Kontakten durch Reisen, Veranstaltungen etc.).
Spitzentreffen soll als Videokonferenz stattfinden
Schließlich haben sich die Tarifvertragsparteien auf eine Absage des Verhandlungstermins festgelegt. Dies bezieht sich derzeit nur auf den ersten Verhandlungstermin am 19. März 2020 und das geplante Abendessen am Vortag.
Gleichzeitig haben sie sich darauf geeinigt, am 19. März 2020 ein Spitzentreffen in Form einer Videokonferenz durchzuführen, um die aktuelle Situation zu erörtern und über notwendige Maßnahmen zu beraten.
An dem Spitzengespräch werden teilnehmen: von Seiten des ZDB Uwe Nostitz und Heribert Jöris, von Seiten des HDB Jutta Beeke und Stefan Brettschneider und von Seiten der IG BAU Carsten Burkhardt, Nicole Simons, Antonius Allgaier und Christian Beck.