Niklas Grad ist Bayerns bester Nachwuchs-Zimmerer!
Er hat den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Landesebene gewonnen und ist damit Bayerns bester Nachwuchs-Zimmerer! Seine Lehre macht Niklas Grad (20) in der Zimmerei von Simon Rehm in Hilpoltstein. Rehm kennt die Welt der Berufswettbewerbe bestens. Vor fünf Jahren wurde er selbst Zimmerer-Weltmeister.
Rehm will seinen Azubi beim Training unterstützen. Denn als Landessieger wird Niklas Grad demnächst an einem Zimmerer-Contest teilnehmen. Und wer hier erfolgreich ist, kann ein Ticket für die Zimmerer-Nationalmannschaft lösen. Simon Rehm betont: „Da schauen wir natürlich schon, dass wir was reißen.“
Das Ganze wird eine Premiere, schließlich fehlt Niklas Grad bislang die Wettbewerbsroutine. Beim Leistungswettbewerb auf Landesebene und der Deutschen Meisterschaft zählen heuer ausschließlich die Noten bei der Gesellenprüfung, coronabedingt fielen die Praxiswettkämpfe aus. Deshalb ist aktuell folgendes für den Zimmerer-Gesellen aus Möning (Landkreis Neumarkt) angesagt: Üben, üben, üben!
Rehm: „Ich habe immer sehr viel trainiert, um im Stress die Ruhe zu bewahren“
Aktuell baut er fleißig Dachmodule, um sich auf den Zimmerer-Contest vorzubereiten. Dabei orientiert er sich an Prüfungsaufgaben von vergangenen Berufswettbewerben, die im Internet zu finden sind. Und sein Ausbilder Simon Rehm betont: „Wenn Niklas am Feierabend in unserer Zimmerei trainiert, dann versuche ich ihm natürlich bei Fragen zu helfen. Ich habe den ganzen Prozess ja schon mitgemacht“, lacht er.
Er erinnert sich an seine Zeit in der Zimmerer-Nationalmannschaft und rät zum Thema Wettkampfangst: „Ich habe immer sehr viel trainiert, das ist das Wichtigste, um im Stress die Ruhe zu bewahren.“ Doch kurz vor dem Wettkampf hielt er sich immer zurück: „Eine Woche davor habe ich nicht mehr trainiert.“
Simon Rehm ist für Azubi Niklas Grad ein großes Vorbild. Als er nach einem Ausbildungsbetrieb suchte, wurde er im Internet fündig: „Da habe ich das Weltmeistervideo von Simon im Internet gefunden und mich gleich bei ihm beworben.“
Die Ausbildung bei einem Weltmeister machen - das sah Grad als große Chance. Und er betont: „Ich will in der Lehre mein Bestes geben.“ Er schloss seine Gesellenprüfung mit einem Notenschnitt aus Theorie und Praxis von 1,5 ab.
Grad: "Ich mag es, wenn ich in der Früh auf dem Dach bin und die Sonne aufgeht"
Mit diesen Bestleistungen ist er in seinem Ausbildungsbetrieb nicht allein: Auch sein Kollege, Geselle Marco Schmidt, ist in der Zimmerer-Nationalmannschaft und hat bei Simon Rehm gelernt. Der wiederum sagt: „Dass meine Azubis so erfolgreich sind, das wird es wohl nicht jedes Jahr geben!“
Der Erfolg liegt wohl nicht nur am Ausbilder, sondern auch am Ehrgeiz der Zimmerer. Niklas Grad liebt folgendes an seinem Beruf: „Ich arbeite draußen und im Team. Außerdem ist Holz voll cool und ich mag es, wenn ich in der Früh auf dem Dach bin, die Sonne geht auf und ich habe den Blick über alles.“