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Online-Premiere "Hand und Werk" - Aufführungen folgen

Verbeugung vor dem Online-Publikum: Zimmermeister Richard Betz tritt aktuell mit seinem Theaterstück "Hand und Werk" auf.

Für Zimmermeister Richard Betz war es eine Premiere: Zum ersten Mal führte er sein Theaterstück „Hand und Werk“ vor einem Online-Publikum auf – und zwar via YouTube-Livestream am 19. April 2021. Rund 50 Teilnehmer schalteten sich zu. Im Vorhinein wurden Schulen über die Aufführungstermine informiert, mit denen der LIV im Zusammenhang mit der Theatertour Kontakt hatte. Es folgen weitere Aufführungen.

Seit 2016 führt der Landesinnungsverband die Theatertour „Mit Herz und Hand“ mit Richard Betz in Bayern durch. Pandemiebedingt wurden die Aufführungen heuer ins Netz verlegt. „Ich würde natürlich auch lieber vor Publikum spielen“, erzählte Betz am Anfang des Livestreams.

Die Ausgangsfrage: "Was ist der Sinn des Lebens?"

Vor einer Holz-Faltwandwand erzählte er in Kluft über seinen Werdegang - umgeben von Anreißwinkel, Bohrmaschine, Bleistift, Meterstab und Kabeltrommel. Am Boden lagen Holzstücke, die er während des Theaterstücks zu einer Leonardo-Brücke zusammenbaute.

Die Ausgangsfrage des Stücks: „Was ist der Sinn des Lebens?“, die Zimmerer-Azubi Joe seinem Chef Richard Betz stellt. Seine Antwort darauf: „Authentizität!“ -also den eigenen Weg gehen. Wie Betz diesen gefunden hat, erzählte er in den kommenden 30 Minuten.

"Mich haben wohl viele Vorurteile vom Handwerk abgehalten": Über diese klärte Betz die Livestream-Zuschauer auf.

Er berichtete von seinem „Irrweg Architekturstudium“, seiner Zeit als Wanderarbeiter und dem ersten Arbeitstag in einer Zimmerei: „Ich war völlig fasziniert vom Holz, vom Geruch und von den Zimmerern.“ Im Zimmererhandwerk fand er schließlich seine Erfüllung: „Wenn du abends siehst, was du geschaffen hast, dann ist das ein tolles Gefühl.“ Noch heute ist er von seiner Berufswahl überzeugt: „Ich möchte das machen, bis ich nicht mehr kann.“

Doch warum dauerte es so lang, bis er zu dieser Erkenntnis kam? „Mich haben wohl auch viele Vorurteile oder Klischees abgehalten, wie: Das Handwerk ist total anstrengend.“ Doch er konnte die Zuschauer beruhigen: „Heute wird nicht mehr so gebuckelt wie früher, wir haben Kräne und Gabelstapler.“

"Im Zimmererhandwerk ist man keine Nummer von vielen"

Außerdem zählte Betz weitere Vorteile auf, die er als Zimmerer hat: „Es ist abwechslungsreich, ich arbeite im Freien und in einem kleinen Team, wo man keine Nummer von vielen ist.“ Auch Frauen ermutigte er in den Beruf hineinzuschnuppern: „Im letzten Jahr habe ich die beste Zimmerin im Bezirk ausgebildet, die war besser als die ganzen Jungs.“

Als Zimmerer kann er von vielen schönen Momenten erzählen: Wenn zum Beispiel der Dachstuhl aufgestellt und das Richtfest gefeiert wird. Hier darf der Richtspruch natürlich nicht fehlen. Am Ende des Stücks dichtete er ebenfalls auf der fertigen Leonardo-Brücke und spazierte darüber: „Allen, die da drübergehen, wünsche ich Glück und Wohlergehen.“


Die weiteren Termine:

An jedem Tag finden die Aufführungen jeweils um 8.45 Uhr, 10.45 Uhr, 12.15 Uhr und 19 Uhr statt. Es bietet sich an, die Aufführung am Abend gemeinsam, vielleicht mit den eigenen Kindern anzusehen.

Solides Handwerk: Dass die Leonardo-Brücke standfest ist, bewies Betz beim Selbsttest.

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