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Politikergespräch über Holzpreislage
Die Lage am Holzmarkt ist existenzgefährdend, betont der Leiter der Fachgruppe Zimmerer in der Bauinnung Regensburg Maximilian Semmler. Deshalb wandte er sich an die Bundestagsabgeordneten aus seinem Wahlkreis, Peter Aumer (CSU) und Ulrich Lechte (FDP). Am 9. April besuchten sie den Innungsbetrieb Holzbau Semmler in Hemau, dort gab es eine Diskussionsrunde über die Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten beim Holz.
Dazu kamen außerdem
- der stellvertretende Fachgruppenleiter Michael Aicher,
- Geschäftsführer des Holzhandels Maag und Vorsitzende des Holzforums Regensburger Land Johannes Maag
- Vorsitzende der Waldbauernvereinigung Hemau Andreas Schmid und
- der 3. Bürgermeister der Stadt Hemau Thomas Gabler
Zur Situation am Holzmarkt erklärt Fachgruppenleiter Maximilian Semmler: „Die Preissteigerungen sind übers Jahr gesehen existenzgefährdend. Die Einkaufspreise für unseren wichtigsten Rohstoff Holz haben sich seit Ende letzten Jahres um nahezu 60 Prozent erhöht."
Und: "Glaubt man den Ankündigungen der Händler, so ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, so dass bis Ende April eine Verdopplung der Rohstoffpreise angekündigt wurde.“ Ein Grund dafür: „Das Holz wird derzeit für teures Geld nach Übersee, also nach China oder in die USA exportiert, weil dort bessere Preise erzielt werden können.“
Fachgruppenleiter fordert Exportstopp von Holz - im Sinne der Nachhaltigkeit
Das Gespräch dauerte rund drei Stunden: Die Betroffenen diskutierten intensiv über den massiven Holzpreisanstieg und überlegten, wie dem entgegengewirkt werden kann. Zum Ergebnis erklärt Semmler: „Die beiden Abgeordneten haben sich bereit erklärt, Kontakt mit den zuständigen Stellen des Zimmererverbands und den Fachpolitikern ihrer Partei aufzunehmen und mögliche Lösungsansätze in die Wege zu leiten.“
FDP-Politiker Ulrich Lechte schlug außerdem vor, die Angelegenheit vom Bundeskartellamt prüfen zu lassen. Denn die extreme Preissteigerung werde vermutlich von wenigen Industriebetrieben mitverursacht.
Semmler wünscht sich, dass der Zimmererverband beim Thema Holzpreis als Ansprechpartner für die Politik zur Verfügung steht und Zahlen aus der Holzbaubranche aufbereitet, also: „Wie viel Holz wird eingeschlagen, exportiert und wie viel verbaut?“
Appell: "Es bringt nichts, wenn das nur die Abgeordneten aus Regensburg wissen"
Von den Abgeordneten wiederum fordert er einen „politischen Exportstopp für unseren wichtigsten Baustoff Holz“, denn: „Es kann nicht sein, dass die tolle Vorarbeit, um den Holzbau in allen Gebäudeklassen einsetzbar zu machen, nun daran scheitert, dass keine Rohstoffe mehr vorhanden sind, weil diese exportiert werden. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit sollte ein Exportstopp für heimisch geschlagene Hölzer verhängt werden.“
Außerdem motiviert er weitere Obermeister und Fachgruppenleiter, mit ihren Abgeordneten Kontakt aufzunehmen: „Alle Abgeordneten im Wahlkreis müssen über diese Extremsituation informiert sein – es bringt nichts, wenn das nur die Abgeordneten aus Regensburg wissen, die haben zu wenig Gewicht.“