Über die Zimmerer-Kluft
Im Zimmererhandwerk gibt es viele Traditionen, unter anderem den Zimmererklatsch oder die Kluft. Sie ist die traditionelle Kleidung der Zimmerer/Zimmerinnen im deutschsprachigen Raum und stammt ursprünglich aus Hamburg.
Die Bestandteile sind im Allgemeinen:
- ein schwarzer Hut mit breiter Krempe
- eine schwarze Weste mit acht weißen Knöpfen zweireihig angebracht. Dabei symbolisieren die acht Knöpfe den achtstündigen Arbeitstag
- eine Staude, also ein weißes Oberhemd
- eine schwarze Schlaghose, mit Seitentaschen für Meterstab oder Bleistift
- ein schwarzes Jackett aus ebenfalls schwerem Stoff und sechs weißen Knöpfen, sie stehen für die Sechs-Tage-Woche. Die drei Knöpfe an den Ärmeln symbolisieren die drei Lehrjahre der Zimmerer-Ausbildung
Einige Zimmerer haben auch einen Stenz dabei, einen Wanderstock aus Holz oder tragen einen Koppel, das ist ein spezieller Zimmermannsgürtel.
Ursprünglich stammt die Kluft aus Hamburg
Der Herkunftsort der Kluft ist der Überlieferung nach die Stadt Hamburg. Dort trugen die Wasserträger damals eine kluftähnliche Garderobe. Diese wurde abgewandelt und von den Schiffszimmerleuten übernommen. Die traditionelle Kleidung verbreitete sich durch die Wandergesellen, bis sie schließlich im 19. Jahrhundert zur offiziellen Zunftkleidung der Zimmerleute erklärt wurde.
Die traditionelle Kluft ist heute bei den Zimmerleuten noch häufiger als bei anderen Gewerken zu sehen, obwohl die Kluft früher auch in anderen Gewerken gang und gäbe war. Jedes Gewerk hat dabei seine eigenen Farben. Beispielsweise ist die Kluft der Steinhandwerker, der Maurer oder der Steinsetzer grau, die der Metallbearbeiter blau.