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Viele Fragen und Lösungen zur Gefährdungsbeurteilung

Virtuelle Weiterbildung: Den ersten Teil des Workshops "Sicherheit mit einem Griff" hat die Zimmerer-Innung Dachau/Fürstenfeldbruck bereits hinter sich.
Quelle: LIV
Zwölf Innungsmitglieder schalteten sich beim Online-Workshop Sicherheit mit einem Griff der Zimmerer-Innung Dachau/Fürstenfeldbruck am 19. April zu. Dabei lernten sie, wie sie mithilfe der neuen BG-App DigitGB eine Gefährdungsbeurteilung erstellen und nutzten den dreistündigen Workshop für zahlreiche Nachfragen.
Bis kommenden Juli hat der Landesinnungsverband rund 120 Online-Workshops zum Thema organisiert. Den Teilnehmern entstehen keine Kosten. Wann die Online-Workshops „Sicherheit mit einem Griff“ stattfinden, finden Sie auf der Website Ihrer Innung/Fachgruppe.
Referent Ulrich Müller von der Firma secum begann das Online-Treffen mit einer Vorstellungsrunde. Obermeister Leonhard Lachner begrüßte seine Innungskollegen: „Ich freue mich, dass so viele dabei sind - das ist eine wichtige Veranstaltung!“
Erste Frage nach Unfall: Was haben Sie im Vorfeld getan, um das zu verhindern?
Ein Workshop-Teilnehmer sagte: „Ich bin gespannt, was die BG beim Thema Gefährdungsbeurteilung so entwickelt hat.“ Sein Innungskollege ergänzte: „Ich hoffe, dass ich hier zum Thema Sicherheit auf der Baustelle einiges mitnehmen kann und freu mich, dass wir mal wieder zusammenkommen.“
Zum Procedere erklärte Müller, dass der zweite Teil des Seminars am 3. Mai folgt und: „Im Herbst soll nochmal ein Erfahrungsaustausch stattfinden, bei dem wir über Prämien der BG reden“ – die mithilfe der Gefährdungsbeurteilung beantragt werden können.
Müller nannte drei gute Gründe für die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung: Gesunde Mitarbeiter, Rechtssicherheit und Prämien der BG BAU. Auf das Thema Rechtssicherheit ging er genauer ein: „Im Grundgesetz steht: Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit.“ Deshalb gilt: „Wenn Sie eine Gefährdung beseitigen können, müssen Sie das tun.“

Welche Gefahren lauern auf meiner Baustelle und wie kann ich sie beseitigen? Darüber machen sich Unternehmer Gedanken, wenn sie eine Gefährdungsbeurteilung erstellen.
Quelle: secum GmbH
Wenn etwas auf der Baustelle passiert, komme von der Polizei schnell folgende Frage: „Was haben Sie im Vorfeld getan, um diesen Unfall zu verhindern?“ Diese Frage gab Müller an die Teilnehmer weiter. Einer erwiderte: „Wichtig ist, dass man eine Gefährdungsbeurteilung gemacht hat.“ Und weiter? „Man muss nachweisen, dass Mitarbeiter regelmäßig unterwiesen werden.“
„Mit der App ist die Gefährdungsbeurteilung mit ein paar Klicks zu machen“
Damit zumindest die Gefährdungsbeurteilung in Zukunft einfach und schnell klappt, bekamen die Teilnehmer eine Einweisung in die BG-App DigitGB. Diese hatten sich die Innungsmitglieder bereits vor dem Workshop heruntergeladen und eine fiktive Baustelle angelegt wie „Dachstuhl aufstellen Dachau“.
Die App gibt einen Fragenkatalog zu möglichen Gefährdungen vor, etwa mechanischen. Der App-Nutzer klickt sich dann schrittweise durch und beantwortet Fragen mit „Ja“, „Nein“, „Vielleicht“ beziehungsweise „In Planung“. Referent Müller betonte: „Mit der App ist die Gefährdungsbeurteilung mit ein paar Klicks einfach zu machen.“
BG BAU kann Daten in der App nicht einsehen
Während des Workshops hatten die Innungsmitglieder immer wieder Zeit, die App für sich selbst zu testen und anschließend nachzufragen. Ein Teilnehmer fragte, ob die BG seine Gefährdungsbeurteilungen einsehen kann, die er aktuell bearbeitet. Müller konnte ihn beruhigen: „Keiner kann die Daten einsehen, wenn sie ihm nicht den Zugang geben.“
Außerdem wurde nachgefragt, ob die Gefährdungsbeurteilung aus der App via Handy verschickt werden kann. LIV-Referent für Prävention Andreas Kraft erklärte, dass die Beurteilung als PDF heruntergeladen und per Smartphone versendet werden kann.
Als Hausaufgabe werden die Workshop-Teilnehmer in den kommenden zwei Wochen eine komplette Gefährdungsbeurteilung erstellen. Bei technischen Problemen mit der App wenden sie sich an digitgb@bgbau.de.

Gefährdungsbeurteilung mithilfe der App DigitGB: Sie wurde von der BG BAU entwickelt und gibt bereits viele Auswahlmöglichkeiten vor.
Quelle: Rief