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BGJ-Zimmerer Maxi Kirr baut Nützliches für seine Schafe

Mit den eigenen Händen etwas schaffen: Hier arbeitet BGJ-Zimmerer Maxi Kirr an einer Abtrennung für Schafe, die gerade gelammt haben.

In den Weihnachtsferien hat der angehende Zimmerer Maxi Kirr sein Wissen aus dem Berufsgrundschuljahr bereits angewandt: „Gemeinsam mit meinem Bruder und meinem Papa habe ich eine Futterraufe aus Holz für unsere Schafe gebaut.“ Sie ist etwa 2,50 Meter lang, 75 Zentimeter breit und etwa einen Meter hoch, erzählt der 16-Jährige aus Pittenhart (Landkreis Traunstein) und: „Dafür habe ich zum Beispiel die Zapfenverbindungen gebraucht, die wir im BGJ gelernt haben.“

 

BGJ besteht aus 60 Prozent Praxis und 40 Prozent Theorie

 

Über das passende Werkzeug freute er sich an Weihnachten: „Ich habe eine Zimmererhacke, einen Hammer und eine Stoßaxt geschenkt bekommen.“ Damit kann er zuhause praktisch üben. Denn seit Mitte November ist für die BGJ- Zimmerer/Zimmerinnen der Berufsschule Traunstein Homeschooling angesagt. Der Praxisunterricht in der Werkstatthalle fällt derzeit weg. Im normalen Schulalltag besteht der Unterricht im BGJ- Zimmerer aus 60 Prozent Praxis und 40 Prozent Theorie.

 

Aktuelle Unterrichtsthemen sind etwa der Aufbau einer Fachwerkwand und der einfache Pfettendachstuhl. Maxi Kirr erklärt: „Da müssen wir zum Beispiel die Dachneigung berechnen und, wie lang die Sparren sein müssen“, das sind die Träger einer Dachkonstruktion, die von der Traufe zum Dachfirst verlaufen. Bei den Berechnungen sind die Winkelfunktionen Sinus, Kosinus und Tangens nützlich, sagt Kirr.

 

Seit der Grundschule hat Maxi Kirr den Berufswunsch Zimmerer

 

Mathe hat ihm schon in der Mittelschule viel Spaß gemacht: „Das war neben Technik, also Werken, mein Lieblingsfach.“ Allgemein sollten Zimmerer/Zimmerinnen mit Mathematik nicht auf Kriegsfuß stehen, denn planvolles Arbeiten und räumliches Denken gehören zum Zimmereralltag.

 

Seit der 4. Klasse ist Maxi Kirr klar, dass er Zimmerer werden möchte: „Damals haben wir einen Balkon gebaut. Als ich von der Schule daheim war, hab ich sofort mitgeholfen. Die Arbeit mit dem Holz hat mir einfach sehr viel Spaß gemacht.“

 

Gleichzeitig hat er eine Leidenschaft für die Landwirtschaft: „Wir haben 80 Schafe und aktuell 20 Lämmer“, erzählt er. Bei der Aufzucht der Kleinen unterstützt er seine Eltern: „Ohne unsere Schafe könnt ichs mir nicht vorstellen“, erzählt er. Fortsetzung folgt.

 

„Ohne unsere Schafe könnt ichs mir nicht vorstellen“, sagt der angehende Zimmerer.


Theorie und Praxis im Überblick - im BGJ-Lehrplan sind folgende Themen vorgesehen:

Grundlagen Holzprodukte:

  • Herstellen einfacher Produkte aus Holz
  • Herstellen von Holzprodukten für den Außenbereich

Grundlagen Innenausbau:

  • einfache Treppen bauen,
  • Trockenbaukonstruktionen herstellen
  • Wand- und Deckenkonstruktionen herstellen.

Dachkonstruktionen:

  • einfache Pfetten- und Sparrendächer herstellen,
  • Dacheindeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen (ja, auch das machen Zimmerer)
  • einfache Holzbaukonstruktionen planen und herstellen

Zusätzlich gibt es die allgemeinbildenden Fächer, wie Deutsch und Sozialkunde.
Im berufskundlichen Unterricht lernst Du viel über den Baustoff Holz, wie er aufgebaut ist, was es beim Bearbeiten zu beachten gibt und wie man ihn fachgerecht verbaut. Aber eine Zimmerin/ein Zimmerer arbeitet auch mit anderen Materialien, zum Beispiel mit Plattenwerkstoffen, die aus Holzspänen zusammengepresst oder verleimt werden.

Eine ganz wichtige Sache gibt es noch: Arbeitssicherheit wird in unserem Beruf großgeschrieben! Zimmerinnen und Zimmerer nutzen für ihre Arbeit sehr unterschiedliche Werkzeuge: Sägen, Hobel, Stemmeisen, Fräsen, Hämmer. Die werden entweder direkt mit der Hand geführt oder es sind Maschinen, die Du bedienst.

Das Arbeiten damit und die Verwendung der Schutzeinrichtungen bekommst Du natürlich im BGJ intensiv beigebracht. Ebenso wird dir erklärt, wie Du auf den Baustellen Gerüste aufstellst oder Fangnetze anbringst, denn auch dort ist Arbeitssicherheit oberstes Gebot!


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