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Highlights der BAU 2025

Der Auszubildende Philipp Schermer berichtet auf dem vom Bernd Wachsmann vom StMELFT veranstalteten Messetalk über seinen Beruf.
Quelle: LIV/mr
Vom 13. bis 17. Januar fand auf dem Messegelände in München wieder die BAU 2025 statt, die weltweit größte Fachmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Vor Ort waren 2.230 Aussteller aus 58 Ländern, der Anteil der internationalen Aussteller lag bei 52 Prozent.
Die Leitthemen der alle zwei Jahre stattfindenden Messe waren in diesem Jahr „resilientes, klimagerechtes Bauen“, „Transformation Stadt/Land/Quartier“, „Ressourceneffizienz“, „modular und serielle Fertigung“ sowie „wirtschaftliches Bauen“. Diese Themen wurden auch an zahlreichen Ständen und in Vorträgen aufgegriffen.
In Summe klingt das nach den Erfolgsfaktoren für eine gedeihliche Wende hin zum zukunfts- und klimagerechten Bauen. Gespannt sind wir darauf, inwieweit diese Themen richtungsweisend für Forschung und Lehre sowie Bauvergabe und Baupraxis sein werden. Auf viele dieser Themen hat das Zimmerer- und Holzbaugewerbe schon jetzt eine Antwort oder zumindest einen Lösungsansatz. Diese dürfen nicht als Bedrohung, sondern sollen als Kooperationsangebote im Baugeschehen verstanden werden.
Sinnbildlich dafür trainierten junge Leute aus dem Bauhandwerk direkt vor den Augen der Öffentlichkeit für die diesjährigen EuroSkills in Dänemark. Zur Vorbereitung bauten die verschiedenen Gewerke unter dem Dach des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) an den fünf Messetagen gemeinsam eine kleine, aber anspruchsvolle Konstruktion. Für die Zimmerer waren Linus Großhardt aus Baden-Württemberg und Jakob Spreer aus Sachsen-Anhalt dabei.
In der Halle B5 drehte sich alles um das Thema Holz. Holzbauunternehmen, Bauprodukt- und Maschinenhersteller präsentierten ihre neuesten Innovationen und demonstrierten die Möglichkeiten unseres nachhaltigen Baustoffs. Dabei zeigte sich der Holzbau international: Aussteller aus ganz Europa wie Italien, der Schweiz und Finnland, aber auch darüber. hinaus wie zum Beispiel aus Südkorea waren vertreten.

Der Holzpavillon ist ein Gemeinschaftsprojekt der Holzbauinitiative Bayern, der TU München und des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.
Quelle: LIV/mr
In der Start-Up Area befand sich ein Gemeinschaftsstand der Holzbauinitiative Bayern, der Technischen Universität München und des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Hier konnten sich die Besucher über die Wertschöpfungskette „Vom Baum zum Haus“ informieren. Dazu wurde im Rahmen eines Projektes des Lehrstuhls für Architektur und Holzbau der TU München von Architekturstudenten ein Holzpavillon entwickelt und gebaut. Dieser kann aufgrund seiner ungerichteten Dachkonstruktion an unterschiedliche Gegebenheiten und Anforderungen angepasst werden und zeigt so die Vielfalt des Holzbaus.
In der Nachbarhalle fand am Montagnachmittag im Forum Innovation Hub in Halle A4 der Messetalk Berufe entlang der „Wertschöpfungskette vom Wald zum Holzhaus“ statt. Hier wurde neben den Berufen Förster, Forstwirt und Tischler auch die Ausbildung zum Zimmerer vorgestellt. Jeremias Bäumler, Ausbilder in der überbetrieblichen Ausbildung der Bauinnung München-Ebersberg, berichtete über die weitreichenden Veränderungen der Arbeit durch die Digitalisierung: „Der Umbruch, den die Digitalisierung in den letzten 20 Jahren bei uns bewirkt hat, ist vergleichbar mit der Erfindung des mechanischen Webstuhls.“ Zum Abschluss der Veranstaltung führte seine Azubigruppe einen Zimmermannsklatsch auf. Das sorgte bei den vorbeilaufenden Fachbesuchern für Stehenbleiben, herausgeholte Handys und spontanen Applaus. Dabei beschrieb der Auszubildende Philipp Schermer die Rolle seines Handwerks auf einer Baustelle: „Wenn verschiedene Gewerke zusammenarbeiten, haben wir den Hut auf“.